Am Comer See

Der Ruhetag ist vorbei und wir radeln weiter. Das Tandem war schnell belanden und mit einem unguten Gefühl, hält die Luft im Vorderrad, gings los. Zuerst noch neben der Hauptstrasse, aber nach ca. 7 km auf die Hauptstrasse gewechselt. Mehr Wege sind wegen See, Berg, Eisenbahn nicht möglich. Die Schnellstrasse haben sie zum Glück in den Berg gebaut, so war doch recht wenig los auf der Strecke. Natürlich gibt es immer ein paar Idioten, die zu nah überholen, aber es lief ganz gut.

Herrlicher Blick nach links auf den See und Rechts in die Berge.

Dann nach 21 km auf einmal die Luft im Vorderrad verloren. Ventil muss kaputt sein, da bei Test nach dem Ausbau, die Luft aus dem Schlauch nicht entwichen ist. Also neuen Schlauch eingebaut, dazu zuerst mal alles abladen, Vordrrad ausbauen … Routine, denn irgendwas ist ja immer.

Mit der neuen Pumpe von „Xiaomi Mi Portabel Electric Air Compressor“ geht das Befüllen doch recht entspannt. Nach 25 Minuten alles erledigt und es konnte weiter gehen.

Der nächste Stopp dann nach Abbadia Lariana. Hier hört die Radstrecke auf, das Radfahren im Tunnel ist ab hier verboten und die von Komoot angezeigte Strecke ist erst einmal gesperrt. Ein Dickes Schloss im Zaun verhindert das weiterkommen. Allerdings sah die Strecke auch nicht sehr einladend aus, Schotter, Gestrüpp, ob sich das ohne Zaun zum Guten entwickelt hätte ist zu bezweifeln. Auch eine Rennradfahrerin hat sich auf die Planung von Gramin verlassen und kam nicht weiter. Nun ist guter Rat teuer. Zuerst zum Bahnhof zurück, der Zug um 11:36 fährt nicht jeden Tag, der nächste dann um 14:46, Bahnverbindungsqualität wie in Deutschland, nachdem was wir in der Schweiz gesehen haben, schon recht kümmerlich. Dann also zum Hafen. Hier die nächste Fähre bis Lecco um 12:46 noch eine Stunde warten und bangen, nehmen die uns mit dem Tandem mit? Außerdem noch innerlich „kochend“ und mit sich ringen, ob man nicht doch Schild Schild sein lassen soll und auf die 4-spurige Straße weiterfahren. Bei der Rückfrage bei einem fahrradfahrenden Italieners habe ich seine Aussage so verstanden: „Es gibt doch keinen andern Weg, las das Schild Schild sein“. Wir warten erst mal auf die Fähre.

Kurz vor der Fähre dann, ein Mitarbeiter bestätigt uns, dass wir mitgenommen werden. Trotzdem noch bangen, sieht das auch der Kapitän so? Doch der war ganz cool und wir gesegnet.

Wir sind auf der Fähre und schippern nach Lecco. Unterhalten uns mit einem jungen Paar, dass mit Rad auf eine Weltreise will, kommen aus Belgin und planen für 2 Jahre.

In Lecco dann ein Eis auf die überstandenen Abenteuer. Weiter gehts an dem Adda Richtung Süden. Der Radweg ist ab dem Ortsende dann eher was für Offroader, grober Kies und jede Menge Staub, aber schöne Landschaft und Natur.

Die letzte Brücke vor dem Hotel ist noch mal eine Herausforderung, da hier ein Auto, Lkw am andern ebenso über die Brücke will und wir uns erst noch einen Weg auf die Straße suchen müssen.

Aber dann sind wir da. Ein behüteter Tag, ein herrliches Hotel (für uns alleine?) und das Restaurant gleich nebenan.

Jetzt sitzen wir auf der Dachterasse mit Blick auf den Adda und ruhen uns aus.

 

Strava Link1 bis zur Fähre, Link2 der Rest