Abenteuer in den Bergen

Abends noch Gewitter mit heftigem Wind, nachts der Tür Alarm der Nachbarn, die den Code zu oft falsch eingegeben haben. Versprach ein besonderer Tag zu werden. Morgens während des Frühstücks ging noch ein kräftiger Schauer runter. Wir konnten dann bei sehr leichtem Nieselregen das Tandem packen. Regenkleidung vollständig angelegt ging’s raus aus der Stadt Richtung Triest.

In Triest hatten wir heftige Steigungen zu bewältigen, bis wir an den Anfang einer Bahntrasse gelangten. Wunderbar ausgebaut, gut zu befahren bis der Belag in groben Schotter wechselte. Eine schöne Strecke, durch tolle Landschaft, mit Tunnel und großartigen Brücken. Aber eben durch die großen Steine schwer zu befahren mit unserem Gefährt. Wir brauchen Akku, wo es sonst ohne gegangen wäre. Und es ist kalt, so kalt, dass man den Atem sehen kann.

Irgendwann wechseln wir auf die Straße, weil der Bahnradweg nicht unsere Richtung nimmt. Eine Steigung hoch, die Straße runter, rechts ab und wir sind bald wieder in Slowenien.

Schon entdecken wir die erste Werbung für die Höhle in Postojna. Das ist unser Ziel. Aber auf der Straße fahren ist nicht wirklich witzig. Viele überholen einfach zu schnell und zu eng. Kein Randstreifen, der ein bisschen mehr Sicherheit bringen würde. Da ist es gut, dass die Strecke bald auf ruhigere Wege wechselt. Ein nettes Sträßchen führt uns an einer Mühle vorbei in eine lange Schotterstraße mit ordentlichen Höhenmetern. Das verlangt dem Motor einiges ab und der Stromverbrauch ist auch nicht gering.

Irgendwann kommt es dann so „dicke“; dass aus Sichheitsgründen erst runter, dann hoch geschoben werden muss 🙈 Alles ist einfach zu rutschig. Wir treffen hier im Nirgendwo einen Autofahrer, vermutlich jemand, der jagen war, der uns fragt, ob wir einen Plan haben 😂 Klar, den haben wir natürlich, auch wenn wir etwas durcheinander wirken sollten nach der Anstrengung und der Schieberei.

Nun führt uns der Weg an der Autobahn entlang. Aber eigentlich ist das nicht als Weg gedacht, Nicht mal für Fußgänger, wie wir bald feststellen können. Wir befinden uns oberhalb der Autobahn, ein Zaun schützt diese vor herabfallenden Steinen. Wir haben Glück und es fällt gerade keiner, als Reiner sich mit Geschick und Geduld einen Weg entlang dem Fangzaun sucht. Und schon stehen wir bald vor einem Weidezaun 😬 Kühe sind das nicht, die da grasen, aber ob Stiere oder Ochsen, wir müssen da durch. No way back 🧐

Also, was bei Hunden funktioniert, kann bei Rindvieh nicht schaden, oder? Also mutig voran, nicht hinsehen, einfach ignorieren und dabei die Kuhfladen im Auge behalten 😅So landen wir schließlich am Ende der Weide am Stromzaun 😬 Anhänger ab, Satteltaschen weg und möglichst unbemerkt die Tiere beobachten. Dann alles rüberhiefen, ohne an das Draht zu kommen. Ein paar Meter weiter nochmal das gleiche Spiel und schon haben wir ein Abenteuer zu erzählen 🤗

Jetzt sind wir bald da, keine 20km mehr. Wir wagen keine Abstecher mehr, bleiben trotz Route lieber auf der Straße. Akku wird gespart, schließlich ging’s auch früher ohne Motor auf Tour. So erreichen wir mit fast dem letzten Strom die letzte Steigung vor dem Hotel.

Gottes Gnade ist jeden Tag neu. Die Sonne kommt raus, ein tolles Zimmer mit wundervoller Aussicht. Leckeres Abendessen und gemütliches Sitzen an der Bar. Hier können wir die Schönheit der Höhle auf einem Bildschirm bewundern.😎Die Büngers sind sehr dankbar für diesen erlebnisreichen Tourtag. 🙂