Früh aus den Federn, hektisches Ankleiden, schnelles Frühstück. Gottlob beginnt nicht jeder Urlaubstag so. Doch schließlich war da der Brenner-Plan.
Alles war gut überlegt und geplant. Wir wollten mit der Bozen-Fahrkarte für den Nahverkehr, die man vom Hotel bekommt, kostenlos mit der Bahn zum Brenner-Pass fahren und dann locker ins Tal rollen. Den geeigneten Bahnhof hatten wir schon auskundschaftet, denn Tandem tragen, das geht wegen Reiner`s Verletzungen noch nicht. 10 km vom Hotel fanden wir den idealen Bahnhof. Beide Gleise gut zugänglich. Das Abenteuer kann beginnen.
Wir lieben es, wenn ein Plan funktioniert! Der Zug zum Brenner fährt zwar verspätet und vom anderen Gleis ab, aber wegen der guten Vorplanung alles kein Problem. Auch ist das Tandem gut im Behinderten-Bereich des Zuges abzustellen. Die Strecke hoch zum Brenner ist nett und Aussteigen kein Thema.
Was allerdings keiner von uns in die Planung einbezogen hatte war, dass wir am Brenner ja auch zum Ausgang kommen müssen. Aufzug leider Fehlanzeige und eine andere Möglichkeit als Treppen gibt es nicht. Also Vorhaben fehlgeschlagen, wieder in den Zug einsteigen und zurück auf Anfang? Zumindest eine von uns dachte das, während der andere, dickköpfig, wie eh und je, bereits dabei war das Tandem die Treppe runter zu schieben. Also blieb nur zu helfen, so gut es geht.
Nun, Treppe runterschieben ist noch einigermaßen machbar, wenn man nicht schwer tragen darf. Doch wo man runter geht, muss man auf der anderen Seite auch wieder hoch, gell? Zumindest sollte man vorher drüber nachsinnen, gell?
Aber manchmal schickt Gott uns einen Engel oder mehrere, wenn wir nicht selbst vernüftig denken! Jedenfalls kamen da gerade eine Gruppe Carabinieri die Treppe runter. Ohne zu zögern packten 3 von ihnen mit an und schwuppdiwupp war das Problem Gott sei Dank gelöst und wir konnten am Grenzstein unsere heutige Tour starten.
Die alte Bahntrasse hinunter ist toll. Leichtes Gefälle, immer mal wieder ein Wasserfall zu sehen, wunderschöne Ausblicke und interessante Tunnel. Überhaupt fahren wir den ganzen Tag fast nur auf Radwegen, abseits vom Verkehr. Traumhaft! Doch leider ist nicht die ganze Strecke auf der ehemaligen Bahnstrecke.
In Sterzig holen wir Brot in einer Bäckerrei. Kann trocken auch sehr lecker sein. Die Pause tut gut, denn es gibt auch ein paar Höhenmeter zwischendurch zu bewältigen.
Nach Sterzig war es eher flach. Der Bach Eisack wird immer breiter. Die Autobahn begeitet uns. Nach Stifes geht wieder recht steil hoch und es wird wellig. Doch die Landschaft ist wunderschön. Wir gelangen zur Fransfeste und zu dem Abzweig, an die Stelle, die wir schon mehrfach besucht haben. Witzig, wir schwelgen mal wieder in Erinnerungen.
Kurz vor Brixen gelangen wir auf eine sehr holbrige Strecke durch den Wald. Nicht gut! Außerdem verlieren wir danach für kurze Zeit die Strecke. Doch wirklich nur kurz, dann kann es weiter gehn mit der tollen Tour.
Wir kommen noch an einigen Erinnerungpunkten vorbei und freuen uns daran zu denken
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In Brixen am Dom trinken wir eine Eisschokolade, die haben wir uns ja nun wirklich verdient.
Auf der Strecken gen Bozen kommen wir wieder am Skulptourenweg vorbei. und sind schon fast wieder am Hotel.
Ein langer Tag, viele Kilometer, tolles Wetter und eine wahrhaft gesegnete Tour!