Wir verlassen Berlin nach Norden, die B96 begleitet uns auch heute immer wieder. Zum Glück wollen die meisten Autos nach Berlin rein fahren und ein bisschen im Stau stehen und hupen. So ist die Fahrt nicht ganz so stressig und es gibt ja auch Radwege bzw Waldwege.
Wir machen einen kurzen Abstecher zur Gedenkstätte Sachsenhausen und fahren dann kurz an der Havel. Brandenburg hat viel Wasser und Wald. Auf einer Fahrradstraße geht es ein gutes Stück durch den Wald, fast immer gerade aus. Alte Poststraße. Da kommen wir gut voran. Dann überqueren wir die Havel und entfernen uns. Aber wir fahren dann einem Kanal entlang auf dem Radfernweg Kopenhagen-Berlin. Ruhig und beschaulich, immer mal wieder tuckert ein Bootchen vorbei.
Wir setzen uns zu einer Pause. Es gibt Paprika, Zuchini und Nüsse, weil wir nicht beim Bäcker waren. Als wir zusammenpacken bemerken wir, dass eine Satteltasche ausgerissen ist. Wie ärgerlich! Dabei war da garnicht viel drinn, da meiste Gepäck ist ja auf dem Anhänger. Kann man nichts machen, wir halten alles mit einem Gurt zusammen und fahren weiter.
Wir kommen an einer ehemaligen Ziegellei vorbei, die jetzt Museum ist, doch dafür haben wir keine Zeit. Der Wind macht es uns schwer voran zu kommen, der drohende Regen sitzt uns im Nacken.
Nach der Ziegelei sind wir auf den Sandmüllerweg gefahren, das Schild („Bei trockenem Wetter nicht mit dem Rad befahrbar“) haben wir nicht beachtet und so dann fast 2 KM geschoben. Tja, die vermeindliche Abkürzung entpuppt sich als Fehlschlag. Der Sand auf dem Weg ist tief, wie am Strand und eine Windböhe weht uns sogar auch noch den Staub vom angrenzenden Feld ins Gesicht. Also besser Schilder aufmerksam lesen!
Dafür ist bald wieder eine Fahrradstraße in Sicht, die durch einen schönen Wald führt. Da ist man windgeschützt und kann auch mal durchschnaufen. Wir legen eine weitere Paprika-Rast ein, Nüsse gibt es auch noch.
Gestärkt kommen wir nach Himmelpfort. Muss eine Außenstelle vom Weihnachtsmann sein, denn hier kann man sich mit ihm fotographieren und allerlei Weihnachtskram gibt`s augenscheinlich auch. Doch aus dem Alter sind wir ja raus und außerdem waren wir in diesem ja schon mit der Familie in Finnland am Polarkreis im Weihnachtsmanndorf.
Wir kommen dann noch einer weiteren Gedänkstätte vorbei und checken in der Jugendherberge Ravensbrück ein. Genau neben der gleichnamigen Gedänkstätte. Reiner kann die Satteltasche repapieren, wir schleppen ja nicht um sonst Werkzeug, Ersatzteile und allerlei Schrauben mit, gell?
Abendessen erinnert an frühere Jugendherbergsbesuche, jedenfalls ist diese hier nicht mit den modernen in der Pfalz zu vergleichen. Aber wir sind dankbar und froh, dass wir vor Regen und Nass angekommen sind und zwei Bettchen beziehen konnten. Bierchen gibt`s auch, das kann man sich an einem Tag wie diesem gönnen.